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Spektrum Shake-speare

15 Berichte «Anonymus» von Roland Emmerich Wenn man nur selten ins Kino geht, ist es eine Leistung, die erste halbe Stunde vor dem Beginn eines Filmes im Kino zu überstehen. Werbebilder und Trailer anderer Filme wechseln in hoher Geschwindigkeit und beschal- len einen mit einem massiven Geräusch-Durcheinander.Wenn man das Kino am Ende in einer ruhigen, reflexiven Stimmung verlässt, ohne sich überflutet und matt zu fühlen, muss es an der Qualität des Films liegen. «Anonymus» schafft es, einen erfüllt aus dem Kino zu entlassen. Roland Emmerichs Film, zwar auch auf Unterhaltung, nicht aber auf Schockwirkung abzielend wie seine früheren Filme, erzählt die Lebensgeschichte Edward de Veres, des 17. Earl of Oxford (1550–1604), der von vielen für den eigentli- chen Autor der Werke W. Shakespeares gehalten wird. Zum Inhalt: Edward de Vere ist ein gebildeter Mann mit einem Schrank voll heimlich verfasster Theaterstücke. Er glaubt an die Macht des Wortes, kann aber als Angehöriger des Hochadels seine Werke im elisabethanischen England nicht öffentlich aufführen lassen. Der Bühnenautor Ben Jonson soll das übernehmen – gegen Bezahlung und unter seinem Namen. Jonson ist dieser Handel verdächtig, er will den eigenen Namen nicht den Werken eines anderen leihen und überredet den trinkfreudigen Schauspieler William Shakespeare dazu. Währenddessen erfährt de Vere von einer Intrige gegen die Königin: Ihr wichtigster Berater William Cecil und dessen Sohn Robert wollen den schottischen König Jakob als Elisabeths Nachfolger installieren – hinter deren Rücken. De Vere selbst wurde vor vielen Jahren nach einer Affäre mit Elisabeth vom Hof verbannt. So kann er in die Intrigen nur indi- rekt eingreifen – über seine Theaterstücke, die von Ben Jonson und seinen Schauspielerkollegen aufgeführt werden. De Vere lädt schwere Schuld auf sich, indem er mit seinem Schauspiel «Richard III.» zum Aufruhr anstiftet, der durch Verrat blutig niedergeschla- gen wird und seinen Freund, den Earl of Essex, das Leben kostet. Sein Ge- genspieler Robert Cecil redet ihm obendrein Verstrickungen seiner Her- kunft ein. So stirbt de Vere im Bewusstsein seines menschlichen Scheiterns,

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