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Spektrum Shake-speare

Forschung 101 (Metamorphosen). Ebenfalls schrieben Pindar, Platon, Herodotus, Aristote- les, Livius und Lucan über das Orakel von Delphi. Plutarch lebte in Delphi und schrieb ausführlich über die Rituale in seiner Moralia. Bergeron merkt des Weiteren an, dass das Orakel in John Lylys Midas (1589) zum ersten Mal im elisabethanischen Theater erscheint. Shakespeares Verwendung von «Delphos» für Delphi kann eine Ver- schmelzung von Delphi und Delos sein, der Insel, auf der Apollo geboren wurde; Goldings Übersetzung von Ovid und Greene verwenden «Delphos» als Standort des Orakels. Das Orakel von Delphi befand sich im zentralen Griechenland auf dem Berg Parnassus. In der Antike galt es als unfehlbar, obwohl viele seiner bekannten Prophezeiungen rätselhaft waren. Dem Ora- kel wurde die Vorhersage der Bezwingung der Perser durch die Athener zu- geschrieben und nur das Orakel konnte die Prüfung des Krösus bestehen. Delphi erfuhr im 6. und 5. Jahrhundert einen sagenhaften Zuwachs an Kunst- werken und weiteren Schätzen und trug die Pythischen Spiele aus, die Riva- len der Olympischen Spiele. Die Priesterinnen, die Pythias, gingen angeblich eine ekstatische Vereinigung mit Apollo im Tempel Omphalos ein, dem «Zentrum des Weltalls». Das Amt der Apollonier wird im Wintermärchen direkt durch die Be- schreibungen des Orakels durch Cleomenes und Dion repräsentiert, und als das Orakel förmlich bei der Prüfung der Königin vorgestellt wird, werden die Siegel feierlich aufgebrochen und der Richterspruch über Hermiones Un- schuld und die Schuld des Leontes verkündet. Apollo agiert indirekt durch das Beschützen und die Prophezeiungen für Camillo, Paulina und den Hir- ten. Aufgrund seiner Hirtenverkleidung und seiner direkten Anspielung wird er auch mit Florizel identifiziert: der Gott im Feuerkleid Apoll, der goldne, war ein armer Schäfer, wie ich jetzt scheine (IV. 3)8 8 Alle Shakespeare-Zitate nach der Übersetzung der Schlegel/Tieck-Ausgabe. Diese zählt im IV. Akt nur drei Szenen, da der Chorus der Zeit am Anfang des Aktes nicht als eigene Szene genannt wird. In englischen Ausgaben ist die Nummerierung (IV. 4).

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